Börsenjahr 2025: Unsere Thesen im Test
Das erste Semester der Börsenjahrs 2025 überraschte mit unerwarteten Wendungen. Zeit, Anlagethesen auf den Prüfstand zu stellen und einen Ausblick auf die kommenden Monate zu wagen. Die Multi-Asset-Experten Bernhard Pfeiffer, Nicola Grass und Jérôme Koller zeigen dabei auch, wo sie ihre Prognosen angepasst haben.
Autoren: Bernhard Pfeiffer, Jérôme Koller und Nicola Grass

Es ist Zeit für eine erste Bilanz: Die erste Hälfte des Börsenjahr 2025 ist vorbei, und Anlagestrategien gehören nun auf den Prüfstand. Denn während wir der Meinung sind, dass eine Strategische Asset Allocation (SAA) einen Grossteil zur Rendite eines Portfolios beitragen kann und ein wesentlicher Faktor für den Anlageerfolg ist, vertreten wir auch dezidiert den Standpunkt, dass eine regelmässige Überprüfung der Eckpunkte unerlässlich ist. Entsprechend unterziehen wir auch unsere eigenen Thesen einem Test – und wagen einen Ausblick.
Unsere drei Hauptthesen für das Börsenjahr 2025 auf dem Prüfstand
Wie in unserem Ausblick vom vergangenen Dezember beschrieben, haben wir für das Börsenjahr 2025 drei Hauptthesen aufgestellt. Das sind sie auf einen Blick:
1. Moderate Erträge
Erwartet: Aufgrund der hohen Bewertungen könnten die Erträge über die nächsten Jahre moderater ausfallen als in den letzten zwei Jahren, es braucht deshalb unserer Meinung nach mehr alternative Anlagen
Realisiert: Die Erträge eines gemischten Portfolios sind bisher moderat, vor allem aufgrund von Fremdwährungs-Verlusten. In Lokalwährung gerechnet rentierten die Aktienmärkte aber im ersten Halbjahr stärker als von uns erwartet und dies trotz dem Handelskrieg und der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten.
2. Normal steigende Zinskurve
Erwartet: Sinkende Leitzinsen bei global robuster Konjunktur, sich stabilisierenden Inflationsraten und anhaltenden Sorgen um die Staatsverschuldung dürften für eine steilere Zinskurve sorgen, Schwellenländeranleihen könnten eine Outperformance abliefern.
Realisiert: Tatsächlich entwickelte sich die Zinskurve in den meisten Regionen deutlich steiler. Wie von uns erwartet konnten davon vor allem Finanzaktien profitieren; sie zählten zu den Gewinnern im ersten Halbjahr. Die Performance von globalen Staatsanleihen war für Investoren unserer Meinung nach enttäuschend. Deutlich besser performt haben die von uns präferierten Schwellenländer-Obligationen.
3. Verbesserte Marktbreite
Erwartet: Die Latte für die grossen US-Techwerte, die so genannten Mag 7, liegt zu hoch und es könnte zu einer zur Sektor-Rotation folgen.
Realisiert: Die Veröffentlichung des neuen KI-Modells des chinesischen Start-up DeepSeek im vergangenen Februar stellte die hohen Investitionen in KI durch die US-IT-Firmen plötzlich in Frage. In der Folge kam es zu einer beachtlichen Korrektur der zuvor so dominanten Mag-7-Titel. Seit den überraschend starken Erstquartals-Zahlen von Alphabet hat dieser Trend aber wieder gekehrt. Seither ist die KI-Rally wieder in vollem Gange. Da die Sektor-Rotation schnell und ausgeprägt eingetreten ist, haben wir bereits im vergangenen April Tech-Aktien dazugekauft.
Die Grafik 1 (unten) zeigt unsere drei Hauptthesen im Zeitablauf. Moderate Erträge und steilere Zinskurve sind bisher klar eingetreten, während sich die Marktbreite seit April wieder deutlich verschlechtert.
Grafik 1: Marktbreite, Performance und Zinskurve im Vergleich (in %)
Wie sind wir ins Börsenjahr 2025 gestartet?
Aufgrund dieser Hauptthesen und basierend auf unseren Szenarien hatten wir in unserer SAA die Fremdwährungs-Quote reduziert. Dies, indem wir einen Teil des Aktien-Exposure in CHF abgesicherten. Ebenfalls haben wir die Anlageklassen Immobilien sowie Alternative Anlagen aufgebaut, zulasten von CHF-Obligationen. Diese Änderungen haben sich relativ zum Gesamtmarkt für unsere Kundinnen und Kunden ausbezahlt.
So bewährte sich der SAA-Prozess in den vergangenen fünf Jahren
So bewährte sich der SAA-Prozess in den vergangenen fünf Jahren
Seit Ende 2020 konstruieren wir unsere Strategische Asset Allocation (SAA) nach dem aktuell gültigen Prozess. Nicht nur in diesem Jahr, sondern auch in den Jahren zuvor ist es uns dank unserer optimierten Anlagestrategie gelungen, einen konstanten Mehrwert von kumuliert 3.7% erzielen. Anzumerken ist, dass die historische Performance keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance darstellt.
Folgende Abweichungen zu einem Marktportfolio trugen in den vergangenen fünf Jahren dabei besonders zur Outperformance bei:
Im Coronakrisen-Jahr 2021 erwarteten wir dank den Impfstoffen, dass der Weg zur Normalisierung geebnet war. Aufgrund der Kombination eines Konjunkturaufschwungs mit expansiver Geld- und Fiskalpolitik hatten wir Aktien deutlich höher gewichtet in unserer SAA. Dank einer Performance der Aktienmärkte von rund 20% erzielten wir damals eine deutliche Outperformance. Nach der Korrektur der meisten Anlagekategorien im Jahre 2022 lautete eine unserer Thesen für 2023 «Traditional ist back». Wir waren der Überzeugung, dass Anlagekategorien wie Obligationen und Aktien sich wieder deutlich erholen werden. Im Weiteren gingen wir davon aus, dass nach einer leichten Schwäche des CHF im Jahr 2022 die Landeswährung insbesondere gegenüber dem USD erholt, insbesondere wegen wesentlich tieferer Inflation. Somit fokussierten wir bei unserem Übergewicht im Bereich Aktien Welt darauf, dass diese währungsgesichert sind. Mit einem Plus von 19% zeigte diese Anlagekategorie dann auch die beste Performance.
Einzig im Jahre 2022 sind unsere Hauptthesen nicht eingetreten, und wir erzielten eine ähnliche Performance wie der Markt. Wir waren der Meinung, dass die Realrenditen negativ bleiben, was gegen Anlagen in Anleihen sprach. Dies zahlte sich aus. Wir gingen allerdings auch davon aus, dass in einem Umfeld mit hoher Inflation Realwerte besser performen würden. Dies traf nicht wie erwartet ein; sowohl Aktien als auch Immobilien performten negativ. Wir waren leicht höher gewichtet in Gold, die einzige Anlagekategorie, die absolut positiv performte.
Der erzielte Mehrwert in den letzten fünf Jahren bestärkt uns in unserer Ansicht, dass eine SAA-Konstruktion basierend auf der Einschätzung des Risikos mit unserem proprietären Risikomodell, einer Beurteilung der Märkte unter Einbezug unserer Experten und dank der Optimierung unter robusten Ertragsprognosen erfolgreich sein kann.
Eine detaillierte Erläuterung unseres SAA-Prozesses findet sich hier im Video.
Das ist in der zweiten Hälfte der Börsenjahres 2025 zu erwarten
Unserer Meinung nach haben die drei Hauptthesen vom Dezember 2024 nach wie vor Gültigkeit. Die zweite Jahreshälfte 2025 dürfte von moderatem und ausgewogenem globalem Wachstum geprägt sein, unterstützt durch sinkende Leitzinsen und stabile Unternehmensgewinne. Während in den USA hohe Zinssätze den Konsum bremsen könnten, dürften staatliche Ausgaben dies teilweise ausgleichen. Europa könnte derweil von niedrigen Zinsen und Investitionen profitieren. Schwellenländer dürften ihrerseits ein solides Wachstum verzeichnen. Somit werden die Zinskurven unseres Erachtens steil bleiben.
Trotz geopolitischer Spannungen und Handelsbeschränkungen können Aktien und alternative Investments wie Gold und Versicherungsprämien auf Naturkatastrophen unserer Meinung nach attraktive Chancen für gemischte Portfolios bieten. Insgesamt dürfte das wirtschaftliche Umfeld günstig, auch wenn regionale und sektorielle Unterschiede sowie politische Unsicherheiten Bestand haben und die Kursgewinne deshalb eher moderat ausfallen könnten.
Soweit die Chancen. Auf der Risikoseite beobachten wir, dass seit Jahresbeginn insbesondere das politische Umfeld für eine höhere Unsicherheit sorgt. Das gestiegene Risiko zeigt sich in höheren Risikoprämien, was für Investoren attraktivere Entschädigungen bedeutet. Gleichzeitig verringern die Zinssenkungen der Zentralbanken jedoch die Renditen von risikofreien Anlagen weiter. Da die erwartete Rendite einer Anlage als Summe aus dem risikolosen Zins und der Risikoprämie berechnet wird, wirken diese beiden Effekte in entgegengesetzte Richtungen: Während die gestiegene Unsicherheit die Risikoprämien erhöht, reduziert der tiefere risikolose Zins die erwartete Gesamtrendite.
Grafik 2: Anpassung der Rendite-Risiko-Prognosen zur Jahresmitte
Unser Fazit für die zweite Hälfte des Börsenjahrs 2025
Angesichts dieser beiden Entwicklungen haben wir unsere Rendite- und Risikoprognosen entsprechend angepasst. In der Grafik 2 (oben) zeigen wir, wie sich diese Prognosen für verschiedene Anlageklassen verändert haben. Für Aktien und Gold beobachten wir eine Erhöhung sowohl des modellierten Risikos als auch der erwarteten Renditen, hier dominiert die Risikoprämie. Hingegen bleiben Obligationen und Immobilien aus Risiko- und Renditesicht auf dem Niveau von Anfang Jahr – die beiden Effekte heben sich auf.
Rechtliche Hinweise Schweiz und International
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Das vorliegende Dokument dient ausschliesslich Werbe- und Informationszwecken, ist für die Verbreitung in der Schweiz bestimmt und richtet sich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbietet. Wo nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben auf die Fonds luxemburgischen Rechts, welche von Swisscanto Asset Management International S.A. verwaltet werden (im Folgenden «Swisscanto Fonds»). Bei den beschriebenen Produkten handelt es sich um Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Sinne der EU-Richtlinie 2009/65/EG, die der Aufsicht der luxemburgischen Aufsichtsbehörde (CSSF) unterstehen. Dieses Dokument stellt keine Aufforderung oder Einladung zur Zeichnung oder zur Abgabe eines Kaufangebots für irgendwelche Wertpapiere dar, noch bildet es eine Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendwelcher Art. Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Swisscanto Fonds sind die jeweiligen Rechtsdokumente (Vertragsbedingungen, Verkaufsprospekte, Basisinformationsblätter (PRIIP KIDs) sowie Geschäftsberichte), welche unter https://products.swisscanto.com, bei der Swisscanto Fondsleitung AG, Bahnhofstrasse 9, CH-8001 Zürich (ebenfalls Vertreterin der luxemburgischen Swisscanto Fonds) oder in allen Geschäftsstellen der Zürcher Kantonalbank kostenlos bezogen werden können. Die Zahlstelle für die luxemburgischen Swisscanto Fonds in der Schweiz ist die Zürcher Kantonalbank, Bahnhofstrasse 9, CH-8001 Zürich. Informationen über die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte gemäss der Verordnung (EU) 2019/2088 sowie die Strategie zur Förderung der Nachhaltigkeit bzw. zur Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen im Fondsanlageprozess sind auf der gleichen Internetseite abrufbar. Das im Dokument genannte Teilvermögen unterfällt Artikel 9 der Verordnung (EU) 2019/2088. Der Vertrieb des Fonds kann jederzeit ausgesetzt werden. Die Anleger werden rechtzeitig über eine allfällige Deregistrierung informiert. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Anlagen in Fremdwährungen unterliegen Wechselkursschwankungen. Die vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator und keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Risiken sind im Verkaufsprospekt und in den PRIIP KIDs beschrieben. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen wurden mit grösster Sorgfalt zusammengestellt. Trotz professionellen Vorgehens kann die Richtigkeit, Vollständigkeit sowie die Aktualität der Angaben nicht garantiert werden. Jede Haftung für Investitionen, die sich auf dieses Dokument stützen, wird abgelehnt. Das Dokument entbindet den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung. Insbesondere wird dem Empfänger empfohlen, die Informationen allenfalls unter Beizug eines Beraters auf ihre Vereinbarkeit mit seinen persönlichen Verhältnissen sowie auf rechtliche, steuerliche und andere Konsequenzen zu prüfen. Der Verkaufsprospekt und die PRIIP KIDs sollten vor einer Anlageentscheidung gelesen werden.
Die in diesem Dokument beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sind für US-Personen gemäss den einschlägigen Regulierungen (insbesondere Regulation S des US Securities Act von 1933) nicht verfügbar. Stand der Daten (wo nicht anders angegeben): 11.2024
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