Rendite trotz Nullzins? Dividendenaktien bieten Chancen
In der Schweiz herrscht wieder der Nullzins. Und dieser erschwert es Anlegerinnen und Anlegern, Rendite auf ihrem Vermögen zu erwirtschaften. Wie kann das trotzdem gelingen? Das Investieren in Dividendenaktien ist eine Möglichkeit.
Drei wichtige Merkpunkte zum Anlegen im Nullzins-Umfeld:
- Dividendenaktien können eine attraktive Alternative zu Obligationen sein, da sie neben Kursgewinnen auch regelmässige Ausschüttungen bieten. Sie sind aber mit stärkeren Kursschwankungen verbunden und ersetzen nicht die stabilisierende Funktion von Obligationen.
- Gold kann als stabiler Wert ein integraler Bestandteil eines diversifizierten Portfolios sein und zur Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten beitragen.
- Auch im Nullzins-Umfeld ist eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, Sektoren und Regionen essenziell, um Verlustrisiken zu minimieren und stabilere Erträge zu erzielen.
Nach der erneuten Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im vergangenen Juni herrscht hierzulande wieder der Nullzins. Damit ist die Phase positiver Zinsen nach rund drei Jahren schon wieder vorbei. In der Folge rentieren Bundesobligationen rund um den Nullpunkt, was sie grundsätzlich unattraktiv macht.
Iwan Deplazes, Leiter Asset Management der Zürcher Kantonalbank, betont in der Sendung «Geld & Vorsorge», dass diese Anlagen immer im Kontext der Inflation betrachtet werden sollten: «Wenn man sich zehnjährige Eidgenossen anschaut, dann rentieren sie mit etwa 0,2%, und die Inflation ist auf dem gleichen Niveau. Das heisst, man hätte eigentlich Wert erhalten.» Dennoch sei klar, dass Anlegerinnen und Anleger, die in Zeiten von Nullzinsen nach Rendite suchen, auch in andere Anlageklassen investieren sollten.
Dividendenaktien als Mittel gegen den Nullzins
Eine Möglichkeit, die im aktuellen Nullzins-Umfeld zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind Dividendenaktien. Diese bieten nicht nur die Chance auf Kursgewinne, sondern auch auf regelmässige Ausschüttungen. «Schweizer Aktien werfen im Schnitt etwas über 2% ab, in einigen Fällen sogar 4 bis 5%», erklärt Deplazes.
Eine Leitplanke bei der Selektion von Anlagen lautet: Je höher die Rendite, desto höher das Risiko. Und dies ist bei Dividendenaktien üblicherweise der Fall. Sie unterliegen stärkeren Kursschwankungen als Obligationen. Dividendenaktien können daher als Beimischung im Portfolio sinnvoll sein. Sie ersetzen aber die stabileren Eigenschaften von Obligationen nicht vollständig.
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Weitere Anlagemöglichkeiten im Nullzins-Umfeld
Neben Dividendenaktien gibt es weitere Alternativen, um Nullzinsen zu vermeiden. Dazu zählen beispielsweise Immobilienfonds und Immobilienaktien. Sie bieten derzeit Renditen von etwa 2%, allerdings ebenfalls mit gewissen Schwankungsrisiken. Auch Fremdwährungsanleihen, etwa in USD oder EUR, könnten höhere Zinsen bringen. Diese unterliegen aber einem Währungsrisiko. Eine Absicherung dieses Risikos ist möglich, jedoch teuer.
Schliesslich bleibt auch Gold eine Option: «Gold ist als stabiler Wert mit Sicherheit ein integraler Bestandteil eines diversifizierten Portfolios», so Deplazes. Insgesamt empfiehlt Deplazes eine Anlagestrategie der breiten Diversifikation. Eine solche verringert in der Regel hohe Verlustrisiken und sorgt erfahrungsgemäss für stabilere Erträge über die Zeit. Gleichzeitig kann Diversifikation eine Möglichkeit bieten, sich im aktuellen Nullzins-Umfeld besser zu positionieren.
Das ganze Interview mit Iwan Deplazes.