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Wasser­schutz-Systeme: das Milliarden­problem Stark­regen ruft nach Lösungen

Zu den Extrem­wetter-Ereignissen zählen auch immer häufigere und heftigere Niederschläge. Die Welt ist jedoch gegen Starkregen erschreckend schlecht gewappnet. Umso höher erscheint der Investitions­bedarf in Wasser­schutz-Systeme und in innovatives Wasser­management – das bietet auch Rendite­potenzial für Anlegerinnen und Anleger.

Autoren: Cinzia Kaufmann, Portfoliomanagerin, und Holger Frey, Lead-Portfoliomanager

Themenfonds - Starkregen
Investitionen in Wasserschutz-Systeme sind dringend nötig: Immer dichter besiedelte Städte mit kritischen Infrastrukturen sind besonders anfällig für Schäden durch Starkregen (Bild: istockphoto.com).

Die wichtigsten Merkpunkte zu Anlagechancen im Bereich Starkregen und Wasserschutz-Systeme

  1. Zunehmende Starkregen-Ereignisse führen weltweit zu hohen Schäden, während vielerorts effektive Schutzmassnahmen fehlen.
  2. Die Investitionen in modernes und nachhaltiges Wassermanagement könnten schneller wachsen als das globale BIP. Chancen bieten unter anderem konventionelle Wasserinfrastruktur-Lösungen, umweltfreundliche Versickerungssysteme sowie digitale Technologien für ein effizienteres und sichereres Wassermanagement.
  3. Unternehmen mit innovativen Lösungen dürften von der steigenden Nachfrage profitieren und können unserer Meinung nach ein attraktives Renditepotenzial im Bereich Wasser und Wasserschutz-Systeme bieten.

Noch ist die Extremwetter-Bilanz für das Jahr 2025 nicht gezogen. Doch bereits 2024 geriet die Schweiz diesbezüglich vom Regen in die Traufe. Damals richteten hierzulande Murgänge und Hochwasser, ausgelöst durch Starkregen und Gewitter, erhebliche Schäden von fast CHF 1 Milliarde an.

Besonders stark betroffen waren die Alpentäler und die Südschweiz, mit vom Starkregen ausgelösten Murgängen im Misox GR, Wallis und im Tessiner Maggiatal.

Dass alle diese Ereignisse in den Sommermonaten stattfanden, ist kein Zufall. Hohe Temperaturen sowie häufigere und heftigere Starkregen gehen laut einer Anfang November von MeteoSchweiz und der ETH Zürich publizierten Studie zunehmend miteinander einher.

Starkregen – auch global ein brisantes Problem

Derweil sind in Europa die verheerenden Überschwemmungen in Katalonien vom Oktober 2024 oder vom vergangenen September in der Lombardei noch in frischer Erinnerung. Zuletzt sorgten die von tropischen Stürmen verursachten Niederschläge in Asien für Schlagzeilen: Erst dieser Tage wieder fielen in Thailand stellenweise 335 Millimeter Regen in nur einem Tag – die höchste dort gemessene Niederschlagsmenge seit 300 Jahren. Im Thailand, Malaysia und Vietnam wurden wegen der Fluten jeweils Zehntausende Personen evakuiert. Bereits im vergangenen September hatte der Taifun Bualoi auf den Philippinen und in Vietnam zur Vertreibung von fast einer halben Million Personen geführt..

Der Trend wird auch jenseits der Schlagzeilen deutlich: Die Extremereignisse häufen sich und mit ihnen steigen die Schadenkosten. So zählte das Analysehaus Bluefield Research seit dem Jahr 2020 allein in den USA pro Jahr durchschnittlich 22 Unwetter, die Schäden von rund USD 1 Milliarde verursachten. Der deutsche Rückversicherer Munich Re rechnete in einer Studie vom vergangenen Mai vor, dass sich die Hochwasserschäden allein in den letzten fünf Jahren auf weltweit rund USD 325 Milliarden summierten. Das nach versicherten Schäden bislang teuerste Starkregen-Ereignis gab es in Europa: Eine Flutkatastrophe im westdeutschen Ahrtal führte im Jahr 2021 zu einem Gesamtschaden von USD 59 Milliarden (Munich Re).

Die teuren Folgen von Starkregen: Globale Verluste durch Überschwemmungen (in USD Mrd.) 

Quellen: Munich Re, Zürcher Kantonalbank, Mai 2025

Angesichts solcher Milliardenrisiken sind die Wasserschutz-Systeme erschreckend schwach aufgestellt. Dies zeigt abermals der Blick in die Vereinigten Staaten. Dort bestand laut Erhebungen der Organisationen Value of Water Campaign und der American Society of Civil Engineers (ASCE) von 2020 bereits im Jahr 2019 eine jährliche Investitionslücke bei der generellen Wasserinfrastruktur von USD 81 Milliarden (siehe Grafik unten). Bis ins Jahr 2039 könnte der Fehlbetrag laut diesen Quellen auf USD 136 Milliarden anwachsen.

Bei den Ausgaben für Vorkehrungen im Umgang mit Starkregen ist der Stand noch alarmierender, folgt man Bluefield Research. Dieses stellt fest, dass im Vergleich zu Investitionen im Zusammenhang mit Trink- und Abwasser das Regenwasser-Management und die entsprechende Infrastruktur in den vergangenen Jahren weitgehend übersehen und unterfinanziert wurden. So entfallen beispielsweise nur 7,5% der Gesamtfinanzierung des US-Wassersektors auf den Bereich Regenwasser. 

Unzureichend gewappnet gegen Starkregen: Investitions-Lücke im Bereich der Wasserinfrastruktur in den USA (in USD Mio.)

Quellen: Value of Water Campaign & ASCE / Zürcher Kantonalbank, 2020

Starkregen: Die wichtigsten Wachstumstreiber fürs Wassermanagement

Entsprechend besteht ein enormer Nachholbedarf an Investitionen; davon können unserer Meinung nach Unternehmen profitieren, die ihre Produkte und Dienstleistungen auf Klima-Resilienz, Infrastrukturentwicklung und Hygiene ausrichten.

  1. Investitionsbedarf beim Regenwasser-Management: Die Investitionsausgaben (Capex) für das Regenwasser-Management in den USA sollen zwischen 2023 und 2030 von USD 34,6 Milliarden auf USD 54,5 Milliarden steigen (siehe Grafik unten), was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 6,7 % entspricht. Dieses Wachstum liegt deutlich über den globalen BIP-Wachstumserwartungen von 2 bis 3 %.
  2. Urbanisierung und Bodenversiegelung als Risiko: Immer dichter besiedelte Städte mit kritischen Infrastrukturen sind besonders anfällig für Schäden durch extreme Wetterereignisse. Die zunehmende Versiegelung von Böden verschärft das Problem, da weniger Wasser versickern kann und flutartiger Regenwasser-Abfluss sowie Wasserverschmutzung zunehmen.
  3. Verschmutzung durch Starkregen und zunehmende Regulierung verlangen nach nachhaltigem Wasserschutz: Die Häufung extremer Wetterereignisse hat das öffentliche Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit Wasser und die Sicherung der Wasserqualität geschärft – und die Ansprüche steigen, wie wir bereits aufzeigen konnten. Gleichzeitig können strengere Gesetze wie das US-Bipartisan Infrastructure Law (BIL) und die EU-Abwasserrichtlinie (UWWTD) zu steigenden Investitionen in die Wasserinfrastruktur führen.

Starkes Wachstum der Investitionen in Wasserschutz-Systeme erwartet (prognostiziertes Wachstum der Investitionsausgaben / Capex, in %)

Quelle: Bluefield Research, Juni 2024

Eine Flut von Lösungen: Schutz vor Starkregen bietet Investment-Chancen

Die befeuerte Nachfrage trifft auf ein zunehmend breites Angebot, bei dem sich sowohl etablierte Unternehmen wie auch neue Lösungsanbieter im Bereich Regenwasser-Management zu positionieren suchen. Das Spektrum reicht dabei von der traditionellen «grauen» zur alternativen «grünen» Infrastruktur bis hin zu «smarten» digitalen Plattformen und Überwachungssystemen.

 

  • Graue Infrastruktur: Nach wie vor braucht es ein breites Netz von Abflüssen, Pumpen, Auffangbecken und Wasseraufbereitungs-Systemen, um die von Starkregen verursachten Wassermassen zu kontrollieren, abzuleiten und Schäden an Infrastruktur und Umwelt vorzubeugen.                                        Unternehmensbeispiel: Das US-Unternehmen Advanced Drainage Systems beispielsweise verbindet traditionelle Drainage-Techniken mit neuen Werkstoffen, so mit dem Einsatz von hochdichten Polyethylen-Rohren (HDPE). Der amerikanische Anbieter Ecolab entwickelt derweil Filtermembrane, die speziell für die Bewältigung grosser und schnell auftretender Wassermassen ausgelegt sind.
  • Grüne Infrastruktur: Alternativ zu extensiven Baumassnahmen setzen Anbieter von grüner Infrastruktur auf Lösungen, die etwa den natürlichen Versickerungsprozess unterstützen. Zu denken ist an wasser-durchlässige Bodenbeläge und Pflasterungen. Oder an sogenannte Regengärten, die das Regenwasser vor Ort aufnehmen, anstatt es abzuleiten.          Unternehmensbeispiel: Das auf nachhaltige Infrastruktur spezialisierte US-Unternehmen Tetra Tech bietet hierzu ein breites Spektrum an Planungs- und Beratungsdienstleistungen für Gemeinden, Regierungen und Firmen.
  • Smarte Systeme: Auch die Digitalisierung kann helfen, der Naturgewalt Starkregen zu begegnen. Mit einer kontinuierlich verbesserten Datenlage können Extremereignisse immer besser eingeschätzt und operative Entscheidungen zum Wassermanagement in Echtzeit getroffen werden.      Unternehmensbeispiel: Die amerikanische Infrastruktur-Softwareentwicklerin Bentley Systems etwa bietet eine Lösung an, die Belastungsszenarien für bestehende Infrastruktur simulieren kann.

Unser Fazit: Es ist von entscheidender Bedeutung, das Problem der zunehmenden Starkregen-Ereignisse anzugehen und mit Investitionen innovative und nachhaltige Lösungen voranzutreiben. Unternehmen, die diese Herausforderungen mit ihren Dienstleistungen und Produkten adressieren, können unserer Meinung nach von überdurchschnittlichen Wachstumschancen profitieren. Dies kann langfristige Chancen für Anlegerinnen und Anleger eröffnen, die am langfristigen Investmentthema Wasser und Wasserschutz interessiert sind.

Investmentthema «Water» im Gespräch

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Portfoliomanager Gerhard Wagner mit Insights über das Thema Wasser und dessen Anlagechancen.

Rechtliche Hinweise Schweiz

Das vorliegende Dokument dient ausschliesslich Werbe- und Informationszwecken, ist für die Verbreitung in der Schweiz bestimmt und richtet sich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbietet. Wo nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben auf die Fonds luxemburgischen Rechts, welche von Swisscanto Asset Management International S.A. verwaltet werden (im Folgenden «Swisscanto Fonds»). Bei den beschriebenen Produkten handelt es sich um Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Sinne der EU-Richtlinie 2009/65/EG, die der Aufsicht der luxemburgischen Aufsichtsbehörde (CSSF) unterstehen. Dieses Dokument stellt keine Aufforderung oder Einladung zur Zeichnung oder zur Abgabe eines Kaufangebots für irgendwelche Wertpapiere dar, noch bildet es eine Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendwelcher Art. Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Swisscanto Fonds sind die jeweiligen Rechtsdokumente (Vertragsbedingungen, Verkaufsprospekte, Basisinformationsblätter (PRIIP KIDs) sowie Geschäftsberichte), welche unter https://products.swisscanto.com, bei der Swisscanto Fondsleitung AG, Bahnhofstrasse 9, CH-8001 Zürich (ebenfalls Vertreterin der luxemburgischen Swisscanto Fonds) oder in allen Geschäftsstellen der Zürcher Kantonalbank kostenlos bezogen werden können. Die Zahlstelle für die luxemburgischen Swisscanto Fonds in der Schweiz ist die Zürcher Kantonalbank, Bahnhofstrasse 9, CH-8001 Zürich. Informationen über die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte gemäss der Verordnung (EU) 2019/2088 sowie die Strategie zur Förderung der Nachhaltigkeit bzw. zur Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen im Fondsanlageprozess sind auf der gleichen Internetseite abrufbar. Das im Dokument genannte Teilvermögen unterfällt Artikel 9 der Verordnung (EU) 2019/2088. Der Vertrieb des Fonds kann jederzeit ausgesetzt werden. Die Anleger werden rechtzeitig über eine allfällige Deregistrierung informiert. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Anlagen in Fremdwährungen unterliegen Wechselkursschwankungen. Die vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator und keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Risiken sind im Verkaufsprospekt und in den PRIIP KIDs beschrieben. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen wurden mit grösster Sorgfalt zusammengestellt. Trotz professionellen Vorgehens kann die Richtigkeit, Vollständigkeit sowie die Aktualität der Angaben nicht garantiert werden. Jede Haftung für Investitionen, die sich auf dieses Dokument stützen, wird abgelehnt. Das Dokument entbindet den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung. Insbesondere wird dem Empfänger empfohlen, die Informationen allenfalls unter Beizug eines Beraters auf ihre Vereinbarkeit mit seinen persönlichen Verhältnissen sowie auf rechtliche, steuerliche und andere Konsequenzen zu prüfen. Der Verkaufsprospekt und die PRIIP KIDs sollten vor einer Anlageentscheidung gelesen werden.

Die in diesem Dokument beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sind für US-Personen gemäss den einschlägigen Regulierungen (insbesondere Regulation S des US Securities Act von 1933) nicht verfügbar. Stand der Daten (wo nicht anders angegeben): 11.2024

© Zürcher Kantonalbank. Alle Rechte vorbehalten.

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