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Drei Thesen für das Börsenjahr 2026

Namentlich die grossen US-Tech-Unternehmen sorgten für ein erfreuliches Börsen­jahr. Trotz teils gewisser Über­treibungen dürften sie auch 2026 als starke Wachstums­treiber auftreten. Zudem geraten positive Real­renditen unter Druck, während Schwellen­länder mit solidem Wachstum überzeugen – die Gründe.

Stefano Zoffoli und Nicola Grass

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Stefano Zoffoli und Nicola Grass erklären, welche Assetklassen 2026 zu ihren Favoriten gehören.

Rückblick: Höchststände nach volatilem 1. Halbjahr

Der Start in das Börsenjahr 2025 war vor allem für die europäischen Märkte sehr erfreulich, während die amerikanischen Technologie­aktien Mühe bekundeten. DeepSeek, die chinesische Konkurrenz zu den amerikanischen Modellen für Künstliche Intelligenz (KI), schürte Zweifel am Nutzen der riesigen KI-Investitionen der US-Unternehmen. Nachdem weitere Turbulenzen, ausgelöst durch US-Zölle, überstanden waren, legten die Aktien­märkte aber kontinuierlich zu und erreichten Rekord­werte. Das Welt­wirtschafts­wachstum zeigte sich robust, die Inflation erfuhr einen leichten Druck nach oben. Mit 2 bis 3% ist die globale Teuerung indes im akzeptablen Rahmen geblieben. In der Folge senkten die Notenbanken ihre Zinsen.

In der Schweiz ist die Inflation ohnehin kein Thema, weshalb die Schweizerische National­bank (SNB) aufgrund des starken CHF den Leitzins auf 0% drückte. Die langfristigen Zinsen kamen über das ganze Jahr hinweg leicht zurück, was zu einer insgesamt durch­schnittlichen Performance führte.

In einem CHF-Portfolio hinterliess die starke Heimwährung Spuren; insbesondere der USD sank gegenüber dem CHF um über 10%. Trotzdem konnte ein ausgewogenes Portfolio eine erfreuliche Performance von über 6% erzielen.

Unsere drei Hauptthesen für 2026

 

1. Tech-Höhenflug mit Qualität

Die Hyperscalers, also die Anbieter von hoch leistungs­fähigen Cloud-Rechen­zentren, werden aus unserer Sicht am Markt dominant bleiben und weiter über­durch­schnittlich performen. Die Bewertungen sind etwas erhöht, liegen aber noch nicht im extremen Bereich. Ebenfalls ist die Anleger­stimmung nicht euphorisch. Was könnte uns vorsichtiger gegenüber Technologie­aktien stimmen? Zentral wird sein, ob die Unternehmen weiterhin freien Cashflow erwirtschaften. Wir agieren zurückhaltend, wenn die enormen Investitionen vermehrt fremdfinanziert werden, die Gewinn­entwicklung den Bewertungen nicht mehr folgen kann und die KI-Unternehmen sich ohne reale Geldflüsse weiter miteinander verflechten.

Fazit: Erste Anzeichen einer Blasenbildung sind ersichtlich. Aber es besteht unserer Meinung nach noch kein Grund, die Nadel zu zücken, um den Ballon platzen zu lassen.

Gewinnwachstum unterstützt – Nvidia Aktien­preis und Gewinn­erwartung indexiert auf 100

Quelle: Zürcher Kantonalbank, LSEG Datastream

2. Bye Bye positive Realrenditen

Nachdem bereits in diesem Jahr in Europa die Realrenditen gegen 0% gesunken sind, erwarten wir dies auch in den USA. Die US-Notenbank Fed hat ihr 2%-Inflationsziel aufgegeben und senkt die Zinsen trotz einer Inflations­rate von über 3%. Die welt­weit hohen Fiskal­ausgaben werden die Staats­verschuldung weiter in die Höhe treiben; aufgrund der US-Importzölle dürften zudem die Güter­preise in den USA ansteigen. Deshalb werden wohl auch in den Staaten die positiven Realrenditen verschwinden. In diesem Umfeld bleiben Realwerte wie Immobilien und Gold interessant, während Nominal­werte wenig attraktiv sind.

3. Emerging Markets mit Wind in den Segeln

Das Wachstum in den Schwellen­ländern bleibt unserer Ansicht nach deutlich höher als in den Industrie­ländern. Die Inflations­raten kommen weiter zurück und gleichen sich an. Die Real­renditen erscheinen in diesen Regionen als sehr attraktiv. Insbe­sondere die asiatischen Länder sind stark im Mega­trend KI positioniert. Ausserdem sind dort viele Technologie­unternehmen deutlich attraktiver bewertet als ihre westlichen Pendants. Die relative Stärke der Schwellen­länder-Aktien hat im zweiten Halbjahr 2025 deutlich zugelegt. Wir erwarten, dass dieser Trend anhält und bevorzugen weiterhin Schwellen­länder­aktien und -obligationen.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von wichtigen EM-Titeln im Vergleich mit ihren westlichen Pendants

Quelle: Bloomberg, per 12.11.2025, KGV basierend auf Analystenschätzungen

Auswirkungen auf die Anlagestrategie?

Die Strategische Asset Allocation trägt einen Grossteil zum Anlageerfolg bei. Sie sollte grundsätzlich langfristig ausgerichtet sein – trotzdem ist eine regelmässige Überprüfung unseres Erachtens unerlässlich. Es zahlt sich in der Regel aus, den einen oder anderen Schwerpunkt auf mittelfristige Sicht zu setzen. Basierend auf unseren Erwartungen würden wir für das Jahr 2026 einen stärkeren Fokus auf Aktien ausserhalb der Schweiz legen und die Anlagekategorien Immobilien und Edelmetalle stärker gewichten. Aufgrund des tiefen Zinsniveaus sind CHF-Obligationen wenig attraktiv und wir würden Staatsanleihen gegenüber Unternehmensanleihen bevorzugen. Der Schweizer Franken wird eine starke Währung bleiben und gegenüber dem USD zulegen.

Unsere Positionierung für 2026

Quelle: Zürcher Kantonalbank

Rechtliche Hinweise

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