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Asset Allocation Update: Techwerte in den USA und Asien dominieren

Trotz der saisonal oftmals schwachen Börsen und neuer Pharma-Zölle konnten die Aktienmärkte zulegen. Dies gelang auch dank der Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed. Die Rally rund um Künstliche Intelligenz (KI) treibt primär die Kurse von Techwerten in den USA und Asien. Wir bleiben konstruktiv und erhöhen unsere Position am US-Technologie-Index Nasdaq, während wir bei den Schwellenländern (EM) einen Teil der Gewinne mitnehmen. Bei den Pharmafirmen bleiben wir nach der neuesten, wenig konkreten Ankündigung von US-Zöllen leicht übergewichtet.

Text: Nicola Grass

Zu den Börsengewinnern zählen Hersteller von Halbleitern (Bild: istock.com).

Was haben wir in den Portfolios angepasst?

Schwellenländeraktien haben einen starken Lauf (+28% in USD im 2025). Insbesondere chinesische Techaktien profitieren von der globalen KI-Rally, so hat etwa Alibaba im September 50% zugelegt. Wir bleiben zwar konstruktiv, realisieren aber einen Teil der Gewinne.

US-Techfirmen liefern weiterhin sensationelle Gewinne (+24% im 2025) mit hohen Margen (>50%) und starken Aussichten. Die KI-Rally dürfte trotz hoher Bewertungen weitergehen. Dies dank der dominanten Stellung der Tech­firmen und erwarteten weiteren Zins­senkungen der US-Fed.

Britische Aktien sind zwar weiterhin günstig bewertet und der Sektormix ist attraktiv. Aber es fehlt nach einem sensationellem Jahres­start nun das Momentum, und der defensive Charakter ist aktuell nicht gefragt. Wir schliessen deshalb diese taktische Regionen­wette.

Britische Staats­anleihen bieten mit 4,7% Rendite einen sehr hohen Carry, hingegen belasten Budget­diskussionen. Wir sehen mehr Rendite­chancen in Australien (AAA Rating) und favorisieren zudem den AUD. Wir verdoppeln deshalb unsere Position in australischen Staatsanleihen und gehen bei GBP-Bonds an die Seitenlinie.

Ein USD/CHF-Kurs von deutlich unter 0.80 bis Mitte 2026 bleibt unsere Überzeugung. Derzeit sind aber zu viele Zins­senkungen der US-Fed eingepreist. Wir reduzieren deshalb unser starkes Unter­gewicht. Gleichzeitig gehen wir beim Yen ins Unter­gewicht. Wir sehen aufgrund sinkender Inflations­raten keine Zins­erhöhung. 

Aktienmärkte: Rally trotz Widerständen

Der September ist traditionell der schwächste Börsenmonat des Jahres. 2025 hat er den Widerständen jedoch die Stirn geboten, und die Aktienmärkte sind weiter angestiegen. Die Zinssenkung der Fed (-25 Basispunkte) hat der globalen KI-Rally nochmals Schwung verliehen. Dank neuer Kooperationen oder milder Anti-Trust-Urteilen zählten besonders der amerikanische IT- und Telekom-Sektor mit Unternehmen wie Oracle und Micron (je +40%) sowie Alphabet zu den klaren Gewinnern. Unsere Sentiment-Indikatoren zeigen dennoch keine Anzeichen von Euphorie, und die Fundamentaldaten bleiben solide. Daher erhöhen wir unsere taktische Position im Nasdaq und bleiben bei Wandelanleihen – die einen Bias zu kleineren IT-Emittenten aufweisen - übergewichtet.

Schwellenländer: Tech-Werte an der Spitze

Auch in den Schwellenländern konnten Tech-Werte glänzen (siehe Chart). Der Aktienkurs von Alibaba schoss dank verstärkter Investitionen in KI-Infrastruktur im September um beeindruckende 50% in die Höhe. Der MSCI EM Index erreichte die Höchststände von 2007 und nähert sich dem Allzeithoch von 2021. Ein schwacher USD, robuste Konjunkturdaten (+4,1% BIP im 2025), niedrige Inflation (3,2%) und sinkende Leitzinsen bieten weiterhin Rückenwind. Dennoch nehmen wir nach der starken Rally einen Teil der Gewinne mit, da das Gewinnwachstum nicht mithalten konnte und somit die Bewertungen angestiegen sind (KGV von 12 auf 14). Zudem erwarten wir eine Wachstumsverlangsamung in China im zweiten Halbjahr. Unser Übergewicht in Schwellenländer-Anleihen bleibt jedoch unverändert, da diese weiterhin von historisch hohen Realrenditen und einem schwachen USD profitieren. EM-Anleihen weise zudem eine andere regionale Aufteilung auf als die Asien-lastigen Aktien.

 

Quelle: Bloomberg, Zürcher Kantonalbank

Pharmazölle: Weniger schlimm als befürchtet

Zu den Verlierern im September gehörte der Schweizer Aktienmarkt, der unter der schwachen Performance von Schwer­gewichten wie Nestlé und Novartis litt. Die vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump verkündeten 100%-Zölle auf Pharma­importen in die USA sind allerdings nicht der Grund dafür. Erstens hatte man sogar noch höhere Zölle befürchtet, zweitens könnten Roche und Novartis aufgrund ihrer bereits angekündigten Investitionen in den USA von diesen Zöllen ausgenommen sein. Auch die EU-Pharmafirmen, die 60% der US-Pharmaimporte ausmachen, sind wohl ausgenommen. Die Märkte reagierten dementsprechend ruhig auf diese Meldung. Wir bleiben bei Aktien Schweiz neutral gewichtet und sind leicht übergewichtet bei globalen Pharmawerten.

Alternative Anlagen: Attraktive Alternativen zu CHF-Anleihen

Schweizer Staatsanleihen weisen bei Laufzeiten bis zu fünf Jahren wieder negative Renditen auf, und auch am langen Ende gibt es kaum noch Ertragspotenzial (10-jährige Renditen bei 0,18%). Unternehmensanleihen in CHF schneiden etwas besser ab, doch wir sehen weiterhin attraktivere Chancen bei alternativen Anlagen. Wir gewichten Gold trotz starkem Kursanstieg weiterhin über und profitieren von hohen Coupons bei Katastrophenanleihen, die dank ausbleibender Hurrikane eine starke Performance zeigen. Auch Private Equity und liquide Hedgefonds-Tracker haben ein erfolgreiches Jahr hinter sich und bleiben wichtige Diversifikatoren in unseren Portfolios.

Unsere Taktische Asset Allocation in EUR im Oktober 2025

Relative Gewichtung gegenüber der Strategischen Asset Allocation (SAA) in % im September und Oktober 2025 (Quelle: Zürcher Kantonalbank, Asset Management)

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