Einbruch und Erholung – kommt jetzt der Kompromiss?
Was für ein Monat! Die drastischen Zollankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump vom 2. April liessen die globalen Aktienmärkte eingebrechen. Der maximale Verlust der globalen Aktienmärkte in CHF erreichte 20%. Dies ist stärker als der Median der vergangenen 13 Korrekturen von über 10% in diesem Jahrzehnt. Gleichwohl haben sich die Kurse schnell erholt, als die US-Regierung vom Markt gezwungen wurde, ihre Pläne zu vertagen. Nichtsdestotrotz liegen die Forderungen noch auf dem Tisch, und die Zeit drängt. Dauern die Verhandlungen zu lange, dann dürfte sich dies in schwächeren Wachstumszahlen niederschlagen (unsere Ökonomen prognostizieren ein US BIP-Wachstum von nunmehr 1.4% im 2025, nach 2.8% im 2024). Darum sind wir angesichts der Kurshausse skeptisch und bleiben bei unserem Hauptszenario einer harzigen Kompromissfindung. Wir haben deshalb, und weil wir die Konsenserwartungen für die Gewinne von US-Unternehmen als zu positiv erachten, globale Aktien «nur» auf die strategische Quote erhöht.
Weiterhin Vorsicht bei US-Aktien
Diese Anfälligkeit und die neue am Aktienmarkt nicht adäquat eingepreiste politische Risikoprämie veranlasst uns zu einer vorsichtigen Haltung zu den USA. Immerhin hat die Konzentration in die Big Tech abgenommen, wobei als Gegenpol vor allem Finanzwerte profitiert haben. Wir neutralisieren unsere Positionierung zulasten der Finanzwerte und zugunsten des Gesamtmarkts.
Die Abflüsse aus US-Assets dürften trotz geopolitischer Entspannung anhalten und das klare Ziel der US-Regierung bleibt eine Währungsabschwächung. Deshalb bleiben wir beim US-Dollar untergewichtet, jedoch angesichts des überdurchschnittlichen Zinsvorteils (siehe Grafik) und einer plausiblen technischen Verschnaufpause nur in geringerem Ausmass. Auf der Währungsseite bleiben JPY und AUD unsere Favoriten.