Swisscanto CIO Survey: Gold und KI-Aktien im Fokus
Medieninfo vom 12. Dezember 2025
- Geliebt vs. gemieden: Eine attraktive Anlagekategorie von den typischen neun Kategorien eines Schweizer Investors ist Gold, während Schweizer Obligationen die geringste Zustimmung bekommen.
- Sentiment: Rund die Hälfte der CIOs setzt in ihren Portfolios verstärkt auf Aktien und nur rund 10% sind untergewichtet. Damit zeigt die Umfrage, dass eine optimistische Grundstimmung besteht und die Aktienmärkte positiv eingeschätzt werden («bullishes Sentiment»).
- Überraschung: Nur 10% der befragten CIOs sehen negative Renditen bei den zehnjährigen Eidgenossen. Dies, obwohl die Renditen bis zu fünf Jahren Laufzeit bereits negativ sind und die Inflation und Leitzinsen bei 0% liegen.
Geliebt: Realwerte wie Gold und Immobilien
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass trotz einer Verdopplung des Goldpreises innerhalb von zwei Jahren nur 8% der befragten CIOs von einem sinkenden Goldpreis in den kommenden sechs Monaten ausgehen (siehe Abbildung 1). Bemerkenswert ist zudem, dass keiner der befragten Expertinnen und Experten Gold in den Portfolios untergewichtet, und niemand einen Preisrückgang auf unter USD 3'500 pro Unze erwartet. Im Gegenteil: Fast ein Drittel der CIOs rechnen mit einem erneuten starken Preisanstieg auf über USD 4'500.
Dieses hohe Mass an Optimismus könnte auf eine gewisse Euphorie hinweisen, die auch als potenzielles Warnsignal interpretiert werden kann.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den kotierten Schweizer Immobilienfonds (siehe Abbildung 2): Trotz hoher Agios (Aufpreis zum inneren Wert Net Asset Value) von über 35% gegenüber dem Buchwert erwarten fast 90% der Befragten eine moderate Performance von 0 bis 6%. Lediglich 10% der CIOs gehen von sinkenden Preisen aus.
Gemieden: CHF-Obligationen
CHF-Anleihen dienen als sicherer Hafen – und dies aus gutem Grund. Denn im Gegensatz zu anderen Staaten hat die Schweiz geringe Verschuldungs- und Inflationsprobleme, und auch die Schweizer Unternehmensanleihen sind von hoher Qualität.
Gerade deswegen weist der Index nur noch eine niedrige Renditeerwartung auf, welche von den befragten CIOs als unattraktiv bewertet wird. 82% haben CHF-Anleihen in ihrer aktuellen taktischen Vermögensallokation untergewichtet (siehe Abbildung 3). Dies ist konsistent mit der Erwartung, dass die Rendite von Eidgenossen nicht ins Negative fällt. Nur gerade 10% der befragten CIOs sehen wieder negative Renditen (wie 2015 bis 2021). Dies, obwohl die Renditen bis zu fünf Jahren Laufzeit bereits negativ sind und die Inflation und Leitzinsen bei 0% liegen. Das ist für uns die grösste Überraschung dieser Survey.
Gemieden werden auch globale Staatsanleihen. Lediglich 6% der Befragten haben diese übergewichtet, während 63% sie in ihrer Allokation untergewichten.
CIOs sehen keine akute Blase bei KI
Im Rahmen dieser Swisscanto CIO Survey wurden die befragten CIOs um ihre Einschätzung zur aktuellen Marktentwicklung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gebeten. Dabei zeigte sich ein geteiltes Meinungsbild: 45% der Befragten sehen die aktuelle Situation nicht als Blase an. Gleichzeitig erwartet jedoch fast die Hälfte der CIOs, dass die KI-Blase zwischen 2027 und 2030 platzen wird. Trotz der aktuellen Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit sind es lediglich 9% der Befragten, die bereits im Jahr 2026 mit einem solchen Szenario rechnen (siehe Abbildung 4).
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Mehrheit der CIOs zwar potenzielle Risiken im KI-Bereich erkennen, diese Gefahren jedoch eher mittelfristig erwarten.
Schweizer Aktien im Mittelfeld, Schwellenländer vorne
Die Umfrageteilnehmenden setzen Aktienregionen «Schwellenländer» und «USA» hinsichtlich ihrer Attraktivität auf den ersten bzw. zweiten Platz, gefolgt von Schweizer Aktien. Europa und Japan landen auf den hinteren Plätzen.
Interessant: Sowohl der US-amerikanische S&P500 als auch der MSCI Emerging Markets haben ein hohes Gewicht in KI-Firmen. CIOs setzen somit trotz den oben erwähnten mittelfristigen Verlustrisiken stark auf diese Technologie.
Für Schweizer Aktien hingegen gibt es keine klare Meinung: 51% der Befragten stufen die Titel neutral ein, während 9% eine Untergewichtung vornehmen und 41% eine Übergewichtung bevorzugen.
Ein interessantes Ergebnis zeigt sich bei den Anlagestrategien: Der Faktor «Quality» steht trotz schwacher Performance im Jahr 2025 weiterhin im Fokus der CIOs. Gleichzeitig ist der Faktor «Growth» deutlich beliebter als «Value». Small Caps, die im Vergleich zu Large Caps eine schlechtere Performance gezeigt haben, werden von den Befragten ebenfalls als weniger attraktiv angesehen.
Schweizer Franken bleibt die Nummer 1
64% der befragten CIOs erachten den Schweizer Franken als die attraktivste Währung (siehe Abbildung 5). Dies trotz einer bereits starken Aufwertung in diesem Jahr. Das unterstreicht seine Rolle als «sicherer Hafen». Bei den Fremdwährungen werden insbesondere der kanadische Dollar und das britische Pfund als unattraktiv angesehen, während der Euro aktuell als beliebteste Fremdwährung gilt.
Eigentlich würde die Schweizer-Franken-Präferenz nahelegen, dass Fremdwährungsrisiken entsprechend abgesichert werden. Allerdings zeigt die Umfrage, dass nur eine Minderheit der Befragten (14%) die Währungsabsicherung erhöhen will. Ein möglicher Grund dafür sind wohl die weiterhin hohen Absicherungskosten von bis zu 3% im Falle des US-Dollar.
Fazit
Realwerte wie Gold, Aktien und Immobilien sind deutlich stärker gefragt als Obligationen. Gerade beim Gold ist aber die Meinung in einem solchen Masse einstimmig, dass die Preissteigerung ein Warnsignal sein könnte. Die allgemeine Stimmung unter den CIOs ist optimistisch, jedoch nicht übertrieben euphorisch.
Über die Umfrage
Die neue Swisscanto CIO Survey wird halbjährlich vom Bereich Multi-Asset-Solutions des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank erhoben. Die Umfrage bietet erstmals einen strukturierten und systematischen Einblick in die Markteinschätzungen von Schweizer Chief Investment Officers (CIOs) und basiert hauptsächlich auf einem Set von wiederkehrenden Fragen.
Die Umfrage wurde zwischen dem 24. November und dem 8. Dezember 2025 durchgeführt. Insgesamt wurden 130 CIOs angefragt, von denen 51 an der Befragung teilnahmen. Die Beobachtungsperiode der Umfrage bezieht sich auf einen Ausblick von sechs Monaten und deckt verschiedene Aspekte der Markteinschätzung ab.
Zu den teilnehmenden Institutionen zählen unter anderem: Aargauische Kantonalbank, Baloise Asset Management, Banque Cantonale du Jura, Berner Kantonalbank, Decalia Asset Management, Genvil Wealth Management & Consulting, Globalance Bank, Graubündner Kantonalbank, Habib Bank AG Zurich, Liechtensteinische Landesbank LLB, Lienhardt & Partner, LoyalFinance, Luzerner Kantonalbank, Migros Bank, Mirabaud, Numan Wealth Partners, Pictet Asset Management, Probus Pleion, Privatbank Bellerive, Rahm & Bodmer, Safra Sarasin, Schaffhauser Kantonalbank, Schwyzer Kantonalbank, St. Galler Kantonalbank, Valiant Bank, VI Vorsorge, Wyss Partner, XO Investments, Zuger Kantonalbank und Zugerberg Finanz.
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Das Asset Management der Zürcher Kantonalbank bewirtschaftet über CHF 300 Milliarden (per Mitte 2025) und ist damit die zweitgrösste Vermögensverwalterin der Schweiz. Erfahrene Spezialistinnen und Spezialisten entwickeln unter der Produktmarke Swisscanto hochwertige Anlage- und Vorsorgelösungen für private Anlegerinnen und Anleger, Firmen und Institutionen. Die Asset-Management-Teams sind ausnahmslos am Finanzplatz Zürich tätig. Das Asset Management der Zürcher Kantonalbank hat sich zur Net Zero Asset Management Initiative bekannt und setzt bei den traditionellen, aktiv verwalteten Swisscanto Anlagefonds in Orientierung am Pariser Klimaabkommen standardmässig ein CO2-Reduktionsziel um. Swisscanto-Anlagefonds werden regelmässig national und international ausgezeichnet.
Rechtliche Hinweise
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