Stefan, weshalb braucht es neben den klassischen fundamentalen und systematischen Investmentansätzen noch einen weiteren Ansatz mit künstlicher Intelligenz?
Aktienmärkte sind komplex und werden von einer Vielzahl von Einflussfaktoren wie Unternehmensgewinnen, makroökonomischen Daten, geopolitischen Ereignisse und technologischen Entwicklungen beeinflusst. Bei Aktienstrategien gibt es nicht die eine richtige Strategie, sondern viele erfolgversprechende Ansätze, die jeweils unterschiedliche Alpha-Quellen nutzen und alle ihre Berechtigung haben. Unser KI-Modell findet nahezu unkorrelierte Alpha-Quellen. Entscheidend ist, die verschiedenen Alpha-Quellen zu finden, ihr Risikoprofil zu kennen und sie geschickt zu kombinieren.
Welchen Zusatznutzen bringt die zusätzliche Integration eures KI-Modells?
KI ist frei von Vorurteilen und Emotionen wie Gier, Angst, Panik oder von Herdentrieb. Unser Modell verfügt zudem über ein perfektes Gedächtnis für den jeweiligen Trainingszeitraum. Wir Menschen hingegen haben ein selektives Gedächtnis und können uns nur vage an Ereignisse erinnern, die weit in der Vergangenheit liegen. Zudem haben junge Fondsmanagerinnen und -manager noch keine langjährige Erfahrung mit verschiedenen Konjunkturzyklen, Börsencrashs und Rezessionen. Dadurch, dass sich das KI-Modell dynamisch an veränderte Marktbedingungen anpasst, werden auch Trends und Chancen schnell erkannt. Das Modell kann zudem innert kürzester Zeit grosse Datenmengen analysieren, die für Menschen kaum zu bewältigen wären.
Was heisst das konkret?
Dazu folgendes Beispiel: der MSCI World Small Cap Index ist breit diversifiziert und enthält über 4'000 Aktien. Mit einem fundamentalen Investmentansatz bräuchte es schätzungsweise ein Dutzend Analystinnen und Analysten sowie Fondsmanagerinnen und -manager, um dieses Universum abzudecken. Unser KI-Modell respektive unser Machine-Learning-Algorithmus kann alle Aktien weltweit effizient und umfassend abdecken.