Mehrere Auslöser für abweichende Renditen
Die unterschiedlichen Renditen der thematischen Aktienfonds lassen sich unter anderem auf die verschiedenen Anlagestile der Fondsmanager zurückführen, wie etwa Wachstums-, Value- und Qualitätsansätze. Wachstumsorientierte Fonds investieren in der Regel in Unternehmen, von denen ein überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum erwartet wird, häufig in schnell expandierenden Branchen wie Technologie oder Biotechnologie. Diese Fonds können in Hausse-Zeiten hohe Renditen erzielen. In Abschwungphasen dagegen, wenn hoch bewertete Aktien vermehrt tangiert werden, können sie stärker korrigieren. hart getroffen werden, können sie leiden.
Im Gegensatz dazu konzentrieren sich wertorientierte Fonds auf unterbewertete Aktien, die zu Preisen unter ihrem inneren Wert gehandelt werden und häufig in etablierteren Branchen zu finden sind. Diese Fonds erzielen in der Regel gute Ergebnisse, wenn sich die Anleger weniger auf das Umsatz- und Gewinnwachstum der Unternehmen konzentrieren, sondern mehr Wert auf die Bewertungsmerkmale der Aktien legen. Auf der anderen Seite können sie in spekulativen Wachstumsphasen zurückbleiben. Qualitätsorientierte Fonds schliesslich, die den Schwerpunkt auf Unternehmen mit solider Finanzlage und stabilen Erträgen legen, versuchen, die Volatilität des Wachstums und den Konservatismus des Value-Investing auszugleichen. Dies führt zu unterschiedlichen Renditeprofilen, die strategische Ausrichtung robuster, gut geführter Unternehmen widerspiegeln. In der Praxis können die verschiedenen Ansätze miteinander verbunden werden.
Kapitalrendite als mögliches Qualitätsmerkmal
Qualitätsorientierte Aktien zeichnen sich häufig durch eine überdurchschnittliche Kapitalrendite (ROIC) aus. Berechnet wird sie als Nettobetriebsgewinn nach Steuern geteilt durch das investierte Kapital. Eine hohe Kapitalrendite kann unter anderem ein Merkmal dafür sein, dass ein Unternehmen seine Ressourcen effizient einsetzt, um hohe Renditen zu erwirtschaften. Zudem spiegelt sie seinen Wettbewerbsvorteil, seine betriebliche Effizienz und seine soliden Managementpraktiken wider. So werden beispielsweise Unternehmen wie Apple und Microsoft, die durchgängig eine hohe Kapitalrendite ausweisen, häufig als Qualitätsinvestitionen betrachtet. Dies, da sie in der Vergangenheit dauerhaft in der Lage waren, erhebliche Renditen auf ihre Investitionen zu erwirtschaften, was ihre langfristige finanzielle Gesundheit und ihr strategisches Geschick unterstreicht. Weitere erwähnenswerte Qualitätsmerkmale neben einer hohen Kapitalrendite sind eine geringe finanzielle Verschuldung, ein wettbewerbsfähiges Geschäftsmodell und ein attraktives ESG-Profil.
Widerstandsfähigere Unternehmen
Unternehmen mit einer hohen Kapitalrendite sind in der Regel widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Abschwüngen, da ihre effizienten Abläufe und starken Bilanzen einen Puffer gegen Marktschwankungen bieten. Diese Widerstandsfähigkeit kann sich im Laufe der Zeit in stabileren und beständigeren Renditen niederschlagen, was das Gesamtrisiko für die Anleger verringert. Darüber hinaus verfügen Qualitätsaktien häufig über nachhaltige Wettbewerbsvorteile wie einen hohen Bekanntheitsgrad, einen treuen Kundenstamm und innovative Fähigkeiten, die zu ihrem langfristigen Wachstumspotenzial beitragen.
Empirische Studien wie die von Asness, Frazzini und Pedersen (2019) haben gezeigt, dass Portfolios mit qualitativ hochwertigen Aktien langfristig tendenziell besser abschneiden als Portfolios mit Pendants von geringerer Qualität, was ein überzeugendes Argument für eine qualitätsorientierte Anlagestrategie ist. Wer sich aus thematischer Sicht auf Small Caps konzentriert, wird zudem feststellen, dass hochwertige Small Caps auf dem vorherrschenden US-Markt seit 1976 eine Outperformance von 1,8% pro Jahr gegenüber der Anlageklasse der Small Caps erzielt haben. Dieser Vorteil ist umso wichtiger, wenn man bedenkt, dass die Grösse im Zusammenhang mit thematischen Aktien eine wesentliche Rolle spielt.
Die derzeit unterbewerteten Small- und Mid-Cap-Aktien haben aufgrund ihres Wachstumspotenzials, ihrer Marktausrichtung und ihrer strategischen Flexibilität häufig ein höheres thematisches Engagement als Large Caps. Small- und Mid-Caps befinden sich in der Regel in früheren Wachstumsphasen, sind in Nischenmärkten oder aufstrebenden Branchen tätig und können sich schnell an neue Trends und Technologien anpassen. Sie sind weniger diversifiziert als Large Caps, so dass sie direkter mit bestimmten Anlagethemen verbunden sind. Schliesslich finden wir auch in unseren eigenen Analysen Hinweise darauf, dass sich Qualität auszahlt. Bei der Morningstar-Vergleichsgruppe «Sector Equity Ecology», in der zahlreiche klimabezogene Fonds enthalten sind, zeigt sich schliesslich, dass die aktuelle Drei-Jahres-Performance der Produkte positiv mit dem Return on Invested Capital (ROIC) der Produkte korreliert (siehe Grafik unten).